Pack’s leichter an!

Willkommen auf den Seiten zur Europäischen Prüfungs- und Informationskampagne SLIC über die manuelle Handhabung von Lasten.

2008 Manuelle Handhabung von Lasten im Einzelhandel und Bauwesen

Beschwerden, die man als “Störungen des Knochen-Muskel-Systems” bezeichnen kann, sind die häufigsten arbeitsbedingten Gesundheitsprobleme bei den Arbeitnehmern in der Europäischen Union. Deswegen hat der Ausschuss Hoher Arbeitsaufsichtsbeamter schon 2007 mit der europäischen Aufsichtskampagne unter dem Motto “Pack’s leichter an!” begonnen. Das erste Projekt innerhalb dieser Kampagne richtete sich an Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Gesundheits- und der Transportwesens.

Die Wichtigkeit der mit Knochen-Muskel-Störungen verbundenen Beschwerden und die Erfahrungen aus dem ersten Projekt vom letzten Jahr haben zur Entscheidung beigetragen, dass die Kampagne im Jahre 2008 fortgesetzt wird. In diesem Jahr richtet sich die “Pack’s leichter an”-Kampagne an den Handel und das Bauwesen. Die polnische Arbeitsaufsicht hat die Koordination der Unternehmung von der niederländischen übernommen.
Die Wahl der Branchen für die MHL-Kampagne 2008 ergab sich daraus, dass die Wahrscheinlichkeit, gesundheitliche Störungen wegen des Lastentragens zu erfahren, sowohl im Einzelhandel, als auch im Bauwesen sehr hoch liegt.
Der Einzelhandel geriet in den Fokus der europäischen Aufsichtsbehörden, weil das manuelle Lastentragen in dieser Branche besonders oft vorkommt. Die Entladung, Lagerung von Waren, deren Verstauen auf den Regalen, die Arbeit an dem Kassenfließband, langwierige Arbeit in erzwungenen Sitz- oder Stehhaltung sind nur die häufigsten Tätigkeiten, die die Knochen-Muskel-Systeme von Einzelhandelsmitarbeitern belasten. Die Kontrollen im Einzelhandel konzentrieren sich dann auf die folgenden Bereiche:

  • Vertriebszentren;
  • Einzelhandelsnetze;
  • Supermärkte.

Der Bereich “Einzelhandelsnetze” wurde ausgesondert, um zu prüfen, ob sich die hier mit der manuellen Handhabung von Lasten verbundenen Regelwidrigkeiten aus der Praxis der Handelsnetze im Großen und Ganzen ergeben, oder nur in einzelnen Ländern aufzuweisen sind. Nachdem die Ergebnisse der Kampagne in diesem Bereich analysiert worden sind, werden so auf der europäischen, wie auch auf der Staatenebene, gemeinsame Maßnahmen vorgenommen.

Die Baubranche wurde zum Gegenstand der Beobachtungen, weil dort das Lastentragen besonders oft zustande kommt. Die Knochen-Muskel-Systeme der Mitarbeiter in dieser Branche werden belastet durch Heben, Tragen, Ziehen, Anwendung von schweren Werkzeugen und mechanischen Geräten, Mauerarbeiten, Verputzen, Verlegung von Installationen, Ausgrabungen, Arbeit in erzwungenen Körperhaltungen.

Die große Zahl der in diesen Branchen arbeitenden Menschen, verbunden mit einem großen Verletzungsrisiko sind Grund dafür, dass die Störungen des Knochen-Muskel-Systems bei den Mitarbeitern des Einzelhandels und des Bauwesens weitgehende soziale Folgen für die Mitarbeiter selbst, deren Familien, Arbeitgeber, die Regierungen und die ganze Europäische Union haben.

Für die Wahl dieser Branchen sprach auch, dass man deren Mitarbeitern gleiche Chancen und den gleichen Gesundheitsschutz in allen Ländern Europas sichern soll.